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Muscheln in der Ökologischen Rheinstation

Muscheln in der Strömungsrinne Foto: Ute Beck © Universität zu Köln

Dies ist eine mit Rheinwasser durchströmte Rinne, in der sich Muscheln ins Substrat eingegraben haben. Von den Muscheln sieht man nur die zwei Öffnungen, mit denen sie ihre Nahrung aus dem Wasser filtern.

 

 

 

Zebramuschel (Dreissena polymorpha)

Zebramuscheln (Dreissena polymorpha) Foto: Armin Kureck © Universität zu Köln

Zebramuscheln, auch Wander- oder Dreikantmuscheln genannt, wurden schon im 19. Jahrhundert bei uns eingeschleppt. Form und Streifenmuster sind variabel, worauf der lateinische Artname polymorpha hinweist. Zebramuscheln besiedeln Flüsse und Seen. Mit der Gewässerverschmutzung verschwanden sie aus dem Rhein, kehrten aber zurück, als sich die Wasserqualität verbesserte. Sie verbreiten sich über planktische Stadien und heften sich  wie Miesmuscheln mit Haftfäden an Steine und andere feste Unterlagen. Sie graben sich nicht wie viele andere Muscheln ein. Kölner Zoologen entwickelten mit ihr ein biologisches Frühwarnsystem, den Dreissena-Monitor, der von Dr. Jost Borcherding und Mitarbeiterinnen auch in der Ökologischen Rheinstation getestet und für Forschungen zur Biologie der Muschel eingesetzt wurde.

Körbchenmuscheln (Gattung Corbicula)

Körbchenmuschel Corbicula fluminea Foto: Armin Kureck © Universität zu Köln

Körbchenmuscheln der Gattung Corbicula sind heute fast weltweit verbreitet. Sie stammen aus Asien, haben den Rhein um 1986 aber wahrscheinlich auf dem Umweg über Nordamerika erreicht. Die beiden Arten, die gleichzeitig hier ankamen, sind die Feingerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminalis) und die Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea). Letztere ist heute mit Abstand die häufigsten Muschel im Rhein und ihre Schalen bilden stellenweise Spülsäume wie am Meeresstrand.

Fluss-Kahnschnecke Theodoxus fluviatilis (Linné 1758)

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Diese Schnecke lebt auf Steinen in Flüssen und Kanälen sowie in der Brandungszone größerer Seen und der Ostsee. Sie kann auch stark strömende Bereiche der Stromsohle besiedeln. Hier weidet sie den Biofilm (Algenbelag) von Steinen ab. Das Muster auf ihrer Schale ist außerordentlich variabel und wird vom Ionengehalt des Wassers beeinflusst (Neumann 1959). Die Bilder zeigen zwei unterschiedlich gemusterte Exemplare aus dem Rhein.
Früher war Theodoxus im Rhein häufig. Mit der Gewässerbelastung ging ihr Bestand drastisch zurück. Unterhalb der Moselmündung wurde sie zuletzt 1959 vereinzelt gefunden; am Oberrhein hielt sie sich bis Mitte der 70er Jahre. Mit der Erholung des Rheins kam diese Schnecke zunächst zurück (Schöll & Tittizer 1988). Wir haben sie 1987 auch bei Bonn gefunden. Trotz der weiteren Erholung der Rheinfauna ist Theodoxus inzwischen aber wieder weitgehend aus dem Rhein verschwunden (Rheinbericht 2000 der IKSR). Warum diese und einige andere Arten zurückgehen während sich andere ausbreiten, ist noch nicht bekannt.